Comment: Mac mini M4 – von unten nach oben

Long war der Mac mini ganz obvienzien Apples ungeliebtes Kind: Die Grafik des Rechenzwergs war lahm, der RAM war knapp – der Platz auf der trägen Festplatte sowieso. “Der Mac mini ist im Prinzip ein iBook in Quaderform und man sollte deshalb auch keine Performance-Wunder erwarten”, attestierte mein Kollege Johannes Schuster bereits 2005 dem ersten Modell im c’t-Test. Dahinter steckte Kalkül, denn Apple drückte so den Preis für das Basismodell auf unter 500 Euro, um ihn für Umsteiger attractiver zu machen. Kein Wunder, dass der Konzern knauserte, wo es nur ging: Konsequeterweise sparte Apple jegliche Peripherie ein und bewarb den mini mit “BYOKDM – Bring your own Keyboard, Display and Mouse”. Frei übersetzt: Leg für das Zubehör noch einige Scheinchen extra obendrauf.

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Holger Zelder has been writing for Mac & i since 2016. In addition to Apple hardware, from AirPods to the watch, the media scholar focuses on topics such as 3D modeling, smart home and security. The right to reparation and its antecedents are also among his areas of expertise.

Doch trotz oder gerade wegen seiner sparsamen Ausstattung fand der mini seine Fans. For many young customers, it was the first step into the Apple world. Die Rechenleistung späterer (Intel-)Modelle genügte zum Surfen, für Office und für Streaming völlig. Anspruchslos schuftete der mini in Schulen, Unis und Rechenzentren, als Dateiserver in kleinen Büros oder als Mediencenter am Fernseher.

Neben den den immer beliebter werdenden Notebooks und den größer, stets schnelleren Desktop-Macs spielte der mini für Apple eine Nebenrolle und durchte nur für einzigen Teil der Mac-Verkäufe gesorgt haben. An speziellen Server-Varianten verlor der Konzern nach kurzer Zeit das Interesse. Branchenbeobachter shüttelten immer wieder den Kopf und beschworen gar ein Ende des minis, der zwischendurch vier Jahre ohne jegliche Produktpflege auskommen mustste. Die letzte Intel-Version war im spacegrauen Unibody-Gehäuse zwar schick, aber mit satten 900 Euro Einstiegspreis zu tuer und immer noch langsamer als das restliche Portfolio.

Das ausgerechten der mini als einer der ersten Macs auf Apple Silicon wechselte, verwunderte die Fachwelt zwar, bescherte dem Rechner aber ein Revival: Durch den M-Chip war der mini faster than viele Intel-Rechner und zog mit MacBook Pro und iMac. 2023, Apple ihm mit dem M2 Pro erstmals einen Chip, der eigentlich Profigeräten vorbehalten war. Selbst Cloud-Betreiber wie AWS fanden Gefallen am flinken Zwergen-Mac und pferchten ihn nun scharenweise in Server-Racks, um macOS zu virtualisieren.

The latest update brings surprises again: With the new M4-Chip, the mini plays in the Oberliga with, obendrein in einem frischen Design. Mit dem Einstiegsgerät für moderate 700 Euro gibt einen schlenlen Rechner, der jahrelang gut arbeiten wird. Ob das teurere und schnellere Modell mit M4 Pro auch vorbeige Kunden zufriedenstellt, hat wieder Kollege Schuster verstedt. Sein Verteil über die neuen M4-Macs lesen Sie in unserem Test des Mac mini M4.

Das Editorial erschien zuerst in Mac & i 6/2024 – jetzt frisch am Kiosk und versandkostenfrei im Heise store.


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